Sinfonie Nr. 49 f-moll "La passione"
Sinfonie Nr. 52 c-moll
Sinfonie Nr. 58 F-Dur
Heidelberger Sinfoniker
Leitung: Thomas Fey
Erschienen: 2006
Aufnahme: Januar 2005, Naturhornakademie Bad Dürkheim (Nr. 52, 58) / März 2005, Alte Synagoge Hirschberg-Leutershausen (Nr. 49)
Auszeichnungen
CD des Monats (Le Monde de la Musique, Frankreich, 8/2006)
Empfehlung und CD der Woche (Klassik heute, 6/2006)
Kritiken zu dieser CD
Haydn-Fans werden begeistert sein: Thomas Feys Sinfonien-Gesamteinspielung hat wieder Zuwachs bekommen. Die neue CD bestätigt es nur: Fey ist und bleibt der aufregendste Haydn-Dirigent unserer Tage.
Classics Today, USA
Daß Heidelberg irgendwie bei Mannheim liegt, ist eine triviale Bemerkung, aber hier ist es die richtige, denn mit Thomas Feys hinreißend dynamischen Heidelberger Sinfonikern klingt Haydn, als hätte die Mannheimer Schule eine Art musikalischen Leonardo da Vinci hervorgebracht ... Im Presto der Sinfonie Nr. 52 teilt sich die Impuls- und Dreh-Eleganz, die aus der Vorwärts-Rotation der Musik strömende tänzerische Energie so locker und fliegend mit, dass man nicht einen Moment zweifelt, dass Haydn auch das Fahrrad erfunden hätte. Bleibt da noch ein Moment, auch dem Ernst der Musik gerecht zu werden? Das fast zehnminütige Kopfsatz-Adagio der f-Moll-Sinfonie ‚La passione‘ ist hier in so sanften wie intensiven Farbschichten aufgebaut...
Klassik heute online, Deutschland
Thomas Fey spielt sämtliche Sinfonien von Haydn ein. Jetzt liegt die sechste CD vor. Ein Ereignis, das auch für die Folge nur das Beste verspricht.
Es wäre lächerlich, wollte man über Musik nur von einem einzigen Gesichtspunkt aus sprechen. Aber wenn man die CD auflegt, wenn man immer wieder das kleine Ritual des leidenschaftlichen Plattenfans vollzieht, dann lässt sich nicht leugnen, dass unsere Wahl immer von einer bestimmten Idee der Musik (und manchmal des Werks) geführt wird.
Ich erinnere mich, dass ich lange die großen Orchester vorzog und jenen berauschenden Klang suchte, den Karajans Einspielungen und die der zeitgenössischen Interpreten verströmten. Wie hätte damals die Sinfonie Nr. 49 mit Thomas Fey als Dirigent auf mich gewirkt? Die kleine Orchesterformation hätte mich sicherlich stutzig gemacht, denn das Heidelberger Orchester ist nicht mit dem Berliner vergleichbar. Es wurde 1993 gegründet und versucht, den Ansprüchen eines in der sogenannten romantischen Tradition stehenden Repertoires mit Barockinstrumenten gerecht zu werden.
Gewiss, man kann sich nicht gänzlich seinen Hörgewohnheiten entziehen. Was mich aber bei Thomas Fey berührt, ist, dass er sich weder völlig abseits dessen bewegt, was heute zum „guten Ton“ der Interpretation klassischer Werke gehört (kleines Orchester, Betonung der Kadenzen, rhythmische Akzente, Artikulation) noch gänzlich von der Logik des jeweiligen Werks abweicht. Man könnte sogar behaupten, dass er gerade dank seiner stimmigen ästhetischen Positionen in der Lage ist, heute eine Art musikalisches Epos zu konstruieren, dessen Handlungsfaden vor zweieinhalb Jahrhunderten gelegt wurde.
Ich könnte mich also darauf beschränken zu schreiben, dass sich Thomas Fey, indem er die Kontraste und den vielschichtigen Aufbau des Werks hervortreten lässt, fast einer „Wahrheit“ annähert. Tatsache ist, dass mir die eigentümliche Energie, die zuweilen fast brutale Freude, mit der er den Orchesterklang ausreizt, kurz, dass mir diese Art des musikalischen Engagements ganz besonders gefällt. Daraus folgt allerdings, dass man meinem Urteil nicht blind trauen darf. Jeder sollte selbst seine Erfahrungen auf dem bewegten Terrain dieses Dirigenten machen!AA
www.arte.tv, Deutschland